Warum fordert die CDU-Fraktion drei Kunstrasenplätze?
- Sportvereine sind eine wesentliche Säule des gemeinschaftlichen Soziallebens. Leitlinie der Politik muss immer eine maximale Stärkung des unverzichtbaren Ehrenamtes sein.
- Die Herstellung von Kunstrasenplätzen in Wissel und Appeldorn ist ohnehin das Ergebnis des Sportentwicklungskonzeptes.
- Die CDU spricht sich zudem für eine Kostenerhebung zum Ausbau des bereits empfohlenen Kunstrasenkleinfeldes im Ortsteil Kalkar zu einem normal großen Kunstrasenplatz
Aus Sicht der CDU-Fraktion dürfte die Schaffung eines halben Feldes nicht gleichbedeutend mit halben Kosten sein. Somit wäre zumindest zu prüfen, ob die zu erwartenden Mehrkosten in einem Verhältnis zum Mehrgewinn stehen würden.
Wie soll das bezahlt werden?
- Die Haushaltsentwürfe der letzten vier Jahre waren sehr restriktiv und ließen nicht vermuten, dass zusätzliche Investitionen möglich sein würden. Im Nachhinein erwiesen sich diese Haushaltspläne leider als nicht sehr präzise. Allein in den letzten beiden Jahren betrug die Differenz zwischen Plan und Ist jeweils mehr als 5 Millionen Euro.
Angesichts dieser großen Abweichungen wären durchaus Investitionen möglich gewesen und sind es immer noch. So wurde z.B. entgegen des Haushaltsentwurfes alleine im Haushaltsjahr 2024 ein nicht geplanter Gewinn in Höhe von 880.000 Euro erzielt.
- Die Schätzung eines Fachbüros ergab zu erwartende Herstellungskosten in Höhe von 643.000 Euro in Appeldorn und 833.000 Euro für den Stadtteil Wissel. Wenn beide Plätze gleichzeitig gebaut würden, ergäbe sich bereits daraus eine Kostenersparnis zwischen 80.000 bis 100.000 Euro.
Auf diese Kostenersparnis wird nun durch den Beschluss der anderen Parteien nur einen Kunstrasenplatz zu bauen komplett verzichtet.
3. Die Baukosten der Kunstrasenplätze würden den städtischen Haushalt auch nicht, wie vielleicht fälschlicherweise oft angenommen wird, in einem Jahr mit 1,5 Millionen Euro belasten.
Als städtische Infrastrukturinvestition würde der Betrag über viele Jahre abgeschrieben und den Haushalt mit vergleichsweise geringen 60.000 Euro jährlich für zwei neue Kunstrasenplätze belasten.
Die Baumaßnahme müsste also überhaupt keine negative Auswirkung auf den städtischen Haushalt haben, wenn man die vorhandenen bilanziellen Möglichkeiten nutzen würde. Hierdurch könnte diese Investition sogar komplett bilanzneutral erfolgen.
Auch die Liquiditätslage der Stadt Kalkar steht dieser Investition nicht entgegen. Durch Einsparungen bei geplanten, aber absolut verzichtbaren Luxusausgaben wäre der Bau von zwei Kunstrasenplätzen in 2025 gegenfinanziert und liquiditätsneutral realisierbar.
Aus unserer Sicht ist der Bau von zwei Kunstrasenplätzen deutlich sinnvoller, als z.B. 40.000 Euro in eine Klimaanlage für drei (!) Büros im Rathaus oder über 100.000 Euro in einen Elektro-Pritschenwagen zu investieren. Für das notwendige Fahrzeug für unseren Bauhof wären weitaus günstigere Alternativen viel sinnvoller.
Daher unser Standpunkt:
Der Bau dieser Kunstrasenplätze scheitert nicht an der finanziellen Situation der Stadt Kalkar. Er scheitert am politischen Willen bzw. Unwillen, an der Prioritätensetzung bei den Ausgaben und der Nichtnutzung von vorhandenen Möglichkeiten.